Teil 2: The Belfast Breakout

Dies ist der zweite Teil meines Beitrags zu meinem Kurztrip nach Dublin. Wenn du den ersten noch nicht gelesen hast, dann kannst du dies hier nachholen.

In diesem Teil soll es aber weniger um Irland gehen, auch wenn der Reisegrund Sightseeing in Dublin war. Denn wie der menschliche Kopf so ist, will er immer mehr als er hat und noch etwas „Besonderes“ machen. Deshalb sind wir in einen Bus gesprungen und ausgebrochen.

Damit wir einen Citytrip im Citytrip wahr machen konnten, sind wir nämlich nach Belfast gefahren. Da wir aber keine Ahnung hatten, von wo der Bus abfährt, haben wir uns von Hostel zu Hostel durchgefragt. Am Custom House, direkt an der Waterfront, sind wir dann um die Ecke gebogen und da stand er, der Bus nach Belfast. Auf der Anzeigetafel habe ich es gelesen, instinktiv auf die Uhr geguckt, weil der Bus so abfahrbereit aussah und dann bin ich losgerannt – Abfahrtszeit! Im letzten Moment haben wir den Bus erreicht, sind reingesprungen, haben dem Busfahrer einen Zehner in die Hand gedrückt und waren 2,5h später in der nordirischen Hauptstadt. Aus dem Bus ausgestiegen, war der erste Eindruck ernüchternd. Viele graue Gebäude umgaben uns und auf einem war der Schriftzug „Europa Hotel“ zu lesen. Das Hotel ist als das „The Most Bombed Hotel of Europe“ bekannt, wie wir später herausgefunden haben. Ob man diesen Titel tragen möchte? Ich glaube nicht. Das Hotel selber ist jedenfalls ein gewöhnliches 4-Sterne-Hotel. Die Lobby ist ganz nett eingerichtet, aber ob man nach der Vorgeschichte dort schlafen möchte, weiß ich nicht.

 

Völlig zufällig sind wir zur City Hall gekommen, die Ähnlichkeit mit dem Rathaus von Hamburg hat. Sie wirkt wie der kleine Bruder, weniger pompös und verziert. Durch die Royal Avenue und die High Street ging es anschließend zum Wasser. Mittlerweile hatten wir ein Ziel auserkoren und dieses hieß Titanic Belfast. Das Museum der Titanic ist ein wenig außerhalb des Stadtzentrums erbaut und führt die Besucher über den Fluss Lagan auf die andere Uferseite. Meiner Meinung nach wird es dort aber richtig toll präsentiert und der 10 minütige Fußweg lohnt sich. Direkt an der Waterfront steht das architektonisch eindrucksvolle Gebäude wie auf dem Präsentierteller und man läuft entlang des Wassers, das Gebäude immer im Blick (auf dem Bild ganz oben im Beitrag siehst du ein Foto, wo man gut erkennen kann, dass man die ganze Waterfront entlang zum Museum gehen kann). Eine Führung haben wir nicht gemacht, aber das Gebäude von innen zu sehen ist schon großartig. Auf der Karte hier siehst du, wie wir gelaufen sind. Das ist mehr oder weniger die schnellste Strecke. Du kannst aber natürlich auch noch ein paar andere Straßen ablaufen und dich umschauen, bevor du über den Lagan zum Museum läufst.

Auch für die Game of Thrones-Fans gibt es einiges zu entdecken. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat ein Studio in Belfast die Serie mit ins Leben gerufen. Deshalb stehen seit Abschluss der letzten Staffel jetzt Throne in Belfast, die zu den verschiedenen Häusern gehören. Ich habe die Serie nie geguckt, aber für Fans ist es sicherlich eine coole Überraschung!

 

Bevor wir den Rückweg nach Dublin angetreten sind, haben wir uns noch in ein paar Straßen in der Innenstadt umgesehen und uns eine Dose Irn-Bru, einen Softdrink der aus Schottland kommt und den es eigentlich auch nur dort gibt, gekauft. Zum Shoppen gehen bietet sich das Victoria Square Einkaufszentrum an. Es liegt mitten in der Innenstadt und dort gibt es alle gängigen Modeketten. Ein wenig verwirrend ist es nur wegen der versetzt zueinander gebauten Stockwerke.

Die Reise von Dublin nach Belfast war unkompliziert und die Busse waren top ausgestattet. Für zehn Euro pro Fahrt lohnt sich der Ausflug auf jeden Fall. Auch wenn Belfast nicht die schönste Stadt ist, hat sie eine interessante Vergangenheit und auch der Bürgerkrieg, der dort letztes Jahrtausend gewütet hat, lässt sich noch erkennen. Leider haben wir die Memory Wall nicht gesehen, aber sie soll einem deutlich vor Augen führen, was im letzten Jahrhundert dort passiert ist. Mir wurde auch gesagt, dass man sich in der Gegend rund um die Memory Wall nachts nicht mehr aufhalten sollte. Ob das stimmt, habe ich nicht überprüfen können…

Am nächsten Morgen ging es dann schon früh wieder zurück nach Deutschland. Günstig und unkompliziert sind wir mit Ryanair geflogen. Da wir terminlich nicht so flexibel waren, war der Flug etwas teurer. Und mit 40 Euro „Lerngebühr“, haben wir auch unsere Trolleys mit an Bord nehmen dürfen, die nur noch beim Priority Boarding kostenlos sind. Zwar haben wir in Irland durch unseren spontanen Belfast Breakout kein Fußballspiel gesehen, aber UC Dublin – Finn Harps (Letzter gegen den Vorletzten) ist 1:0 ausgegangen und wir hätten uns wahrscheinlich geärgert, dass wir nicht nach Belfast, sondern zu diesem Gurkenspiel gefahren sind. So herum war es dann doch die bessere Wahl!

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Blick auf den Hafen von Belfast

Ein Gedanke zu “Teil 2: The Belfast Breakout

  1. Pingback: 2019 – Mats Nlsn

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