England: London nach dem Brexit

Endlich geht das Reisen wieder los! Wie lange habe ich in 2021 darauf gewartet?

Ich bin das erste Mal seit meiner Reise nach Bali geflogen. Für ein Wochenende ging es nach London, um endlich meinen Lieblingsclub Arsenal live in Action zu sehen. Eine weitere Herausforderung war die Einreise nach dem Brexit und mit den Bestimmungen aufgrund von Corona.

Die Einreise nach England

An einem sonnigen Herbstfreitag begann die Reise. Normalerweise würde ich niemals gesondert hierzu einen Absatz schreiben, aber aufgrund des Brexit und wegen Corona mag das doch interessant sein. Für die Einreise nach England muss binnen 48h vor Ankunft ein Formular (passenger locator form) ausgefüllt werden. In diesem sind sämtliche Angaben zur Person und zur Reise zu machen. Das Ausfüllen hat etwas gedauert. Gegen Ende des Formulars muss zudem die Buchungsnummer für den Test eingetragen werden, die du von dem Anbieter zusammen mit der Bestätigung bekommst. Zum Zeitpunkt der Reise galt, dass auch geimpfte Personen einen PCR-Test machen mussten. Das hat sich aber inzwischen schon geändert. Dieser Test konnte innerhalb der ersten 2 Tage nach Einreise gemacht werden (für längere Aufenthalte gab es ergänzende Vorschriften).

An der Grenze, sowohl in Deutschland als auch in England, musste der Reisepass vorgelegt werden. Durch den Brexit hat die Einreise am Stansted Airport ziemlich lange gedauert. Du wirst hier durch meterlange Schlangen zu den elektronischen Passkontrollen geschleust. Hier solltest du etwas Zeit einplanen, falls du vorab eine Verbindung in die Innenstadt buchen möchtest.

Hinter den Schleusen von Stansted

Aufgrund eben dieser Kontrollen haben wir den vorab gebuchten Bus auch verpasst, was aber kein Problem war. Wir konnten einfach den nächsten nehmen. Neben dem National Express fährt dort, zwar nicht ganz so häufig, aber auch einmal pro Stunde, der Airport Bus Express. Dieser war etwas günstiger und fährt von Stansted nach Stratford in den Osten Londons (für einen Besuch im Queen Elizabeth Stadium, wo West Ham United zurzeit spielt, wäre das die perfekte Verbindung!).

Von Stratford ging es dann nach Shoreditch, wo unser Hotel lag. Die Unterkunft „The Buxton“ (auf dem rechten Bild) kam uns französisch geprägt vor und war wirklich so sauber und gemütlich, wie von der Süddeutschen Zeitung beschrieben. Das Zimmer lag im 4. Stock mit tollem Ausblick auf die Hochhäuser rund um den Sky Garden. Von diesem muss die Aussicht noch besser sein. Gerne wäre ich dort oben gewesen, aber die Tickets sind immer weit im Voraus ausgebucht. Die Dachterrasse des Hotels konnte aber auch überzeugen (links und mitte).

Das Strahlen im Emirates Stadium

Direkt am Ankunftsabend sollte mich das Highlight der kurzen Reise erwarten. Fußball. Arsenal.
Von Shoreditch aus ging es in den Norden Londons. Die Ankunft an der Arsenal Station war unbeschreiblich. Lange habe ich auf den Moment hingefiebert, wo ich unter vielen anderen Menschen den roten Schal mit dem Wappen von Arsenal tragen kann. Das Gefühl ist einzigartig.

Dem Erlebnis möchte ich mich noch einmal separat widmen, deshalb gehe ich hier nicht näher darauf ein. Nur so viel sei gesagt, die Gunners gewannen zum Schluss mit 3:1 gegen Aston Villa und haben phänomenal gespielt!
Ein richtig schönes Geburtstagsgeschenk an mich.

Rodin’s Hand

Der anschließende Tag hatte einen Museumsbesuch im Gepäck. Es ging auf die Südseite der Themse in die Tate Modern, einem Kunstmuseum bzw. besser einem Kunsterlebnis, welches in einem riesigen industriellen Gebäude beheimatet ist. Kunsterlebnis deshalb, weil es dort wirklich spannend und unterhaltsam ist. Ich bin zwar ein Fan von Museen, kann aber verstehen, weshalb viele in Deutschland nicht gerne in diese gehen. In Großbritannien hat man das Konzept Museum anders verstanden und – meiner Meinung nach – viel besser umgesetzt.

Demzufolge war auch die Ausstellung über den französischen Künstler Rodin sehr interessant gestaltet. Was mich im Nachhinein besonders gewundert hat, war die Länge der Ausstellung. Anfangs erschien sie mir sehr klein, war im Endeffekt aber vom Umfang her genau richtig. Nur wenige Ausstellungen in der Tate kosten Eintritt, viele sind kostenlos. Da die meisten Museen in UK auch kostenlos sind, lohnt sich immer ein Blick auf die Webseiten der Museen.

Piri Piri Chicken in Shoreditch

Nach dem langen Marsch durch die Stadt ging es zurück nach Shoreditch. Klar, man könnte nun sagen, dass London so viel zu bieten hat und auch andere Stadtteile viele tolle Restaurants haben. Stimmt auch.
Aber da das Buxton in Shoreditch liegt, wollten wir die Gelegenheit nutzen und uns das umliegende Viertel einmal genauer anzugucken.

Deshalb gab es das Abendessen im Casa do Frango. Die Speisekarte ist relativ klein und übersichtlich, was aber die Auswahl erleichtert. Wie der Name schon sagt (portugiesisch: frango = chicken) liegt der Fokus auf Hähnchen. Dazu gibt es einige Beilagen. Das Essen war solide, kein Überflieger aber deinen Hunger wirst du hier auf jeden Fall los. Nur wenn Hähnchen nicht so deins ist, solltest du dir lieber etwas anderes suchen.

Getrieben und Gestrandet

Sonntag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Nach dem Check Out lag die Brick Lane so verführerisch vor dem Buxton, dass diese einmal erkundet werden musste.
Welcher Tag ist hierzu besser geeignet als Sonntag? Keiner!
Auch Corona tat dem keinen Abbruch, denn der bekannte Vintage Market hatte trotzdem seine Pforten geöffnet. Neben den Second Hand Klamotten gibt es dort auch viel Streetfood und guten Kaffee! Halloween war auch schon Thema.

Da immer mehr Leute mit tollen Blumen und Pflanzen vom oberen Ende der Brick Lane kamen, wuchs die Neugierde. Irgendwo musste es einen tollen Blumenladen geben.
Durch kleine Wohnstraßen hindurch, wo uns immer wieder Menschen mit Blumen entgegenkamen, schlenderten wir zur Columbia Road. Das wussten wir anfangs aber nicht.
Wir staunten nicht schlecht, als wir den beeindruckenden Flower Market dort sahen. Bestimmt 20 Stände reihten sich am Straßenrand entlang, einer mit prachtvolleren Blumen bestückt als der andere. Hinzu kam die Sonne, die uns den ganzen Vormittag ihre Aufmerksamkeit schenkte und den Trubel in Wärme hüllte. Kein typisches Bild für London.

Kurz darauf strandeten wir am Ende des Marktes, die Füße müde gelaufen. Auf der Suche nach einem Cafe kamen wir in einen kleinen Pub, wo wir etwas tranken und kurz rasteten. Dann ging es noch zum Highlight eines jeden Reiseführers für Shoreditch: die Beigel Bake Brick Lane Bakery. Die Beigel dort werden den unzähligen Erwähnungen in den Reiseführern aber gerecht, sie sind wirklich gut, Aufschnitt egal. Die lange Schlange sollte dich aber nicht abschrecken, das System im Laden ist richtig gut ausgetüftelt und wir haben nicht lange gewartet. Vor uns waren bestimmt 30-40 Menschen und es hat keine 10 Minuten gedauert, bis wir mit den Beigel wieder draußen waren.

Zurück nach Stansted und die Ausreise aus England

Gegen frühen Abend wollten wir zurück zum Flughafen nach Stansted fahren. Da wir einen späteren Bus gebucht hatte, aber nach 50.000 Schritten an den 3 Tagen etwas erschöpft waren, wollten wir einen Bus früher nehmen. An dieser Stelle muss ich dem Airport Bus Express daher einen Pluspunkt geben, denn wir konnten ohne Komplikationen auch früher fahren. Vielleicht gilt das aber auch für alle Busse, die nach Stansted fahren, das weiß ich nicht.

Die Ausreise war ebenfalls problemlos. Weder nach dem Pass, noch nach Impfnachweisen oder Tests auf Corona wurden wir gefragt – letzteres übrigens zu keinem Zeitpunkt der Reise! Erst in Deutschland brauchten wir logischerweise wieder den Pass und dort mussten wir auch das Einreiseformular für Deutschland vorzeigen.
Da sich die Bestimmungen laufend ändern, würde ich vor jeder Reise beim Auswärtigen Amt die aktuellen Regelungen einsehen. Diese hängen natürlich auch mit der Situation um Corona vor Ort eng zusammen.

Letztendlich tat dieser Ausflug sehr gut und hatte unbeschreiblich tolle Momente! Besonders das Spiel bei Arsenal werde ich wohl nie vergessen. Nun folgt bald Halloween und dann kommt der Winter. Für 2022 habe ich auch schon ein paar Ziele im Blick. Die USA sind nach den Wahlen wieder interessanter für mich geworden und auch Kroatien hat 2021 einen ordentlichen Hype im Tourismus erfahren. Vielleicht sollte ich mir das mal angucken?

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