Am 22.10.2021 wurde ein Traum wahr, ich ergatterte das erste Mal Karten für ein Spiel von Arsenal und flog dafür nach London. Diesen Traum hegte ich schon seit vielen Jahren und endlich ist er wahr geworden! Ich erinnere mich an 2014, als ich in Kanada morgens im Bett lag und die Spiele verfolgt und mir vorgestellt habe, wie ich einmal in diesem tollen Stadion sitzen würde.
Von diesem Ereignis möchte ich dir in diesem Beitrag erzählen.
Irgendwo in North London
Es war schon recht spät, ungefähr 19 Uhr. Das Spiel sollte um 20 Uhr beginnen. Wir stiegen aus der Tube aus und gingen die endlosen Treppenstufen nach oben. Schon in der Bahn packte mich die Euphorie. Vereinzelt standen rot gekleidete Menschen um uns herum. Das Event und die Uhrzeit ließen leicht erahnen, was auf der Vorderseite eines jeden Shirts oder Schals zu sehen war – das Wappen vom FC Arsenal.
Nachdem wir die Treppen im Geleitschutz der roten Meute überwunden hatten, standen wir vor der Arsenal Station.
Mittlerweile hatte der Himmel sein Blau gegen ein tiefes Schwarz eingetauscht, was die Szenerie noch mehr in den Mittelpunkt rückte. Auf der schmalen Straße liefen Menschen in Richtung Stadion, welches rechts von uns liegen musste.
Doch unser Ziel war vorerst nicht das Stadion. Wir liefen in die entgegengesetzte Richtung, den Menschenmassen entgegen. Vereinzelt standen am Straßenrand Imbisse und Schankwägen, wo Fans schon vor dem Spiel ausgelassen tranken und quatschen. Die Stimmung war gut, denn Arsenal ging mit einer guten Serie in die Partie. In den sieben Spielen zuvor blieb man wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Sogar das wichtige North London Derby konnte man gegen Tottenham im eigenen Stadion mit 3:1 gewinnen. Der heutige Gegner hingegen bekam nach der starken Vorsaison keinen Fuß auf den Boden. Ohne Konstanz kämpfte man sich von Spiel zu Spiel. Nur selten konnte Aston Villa in diesen beeindrucken. Einzig gegen Manchester United drei Spieltage zuvor konnten sie einen überraschenden Sieg einfahren.
Und obwohl die Stimmung aufgrund der optimalen Ausgangslage sehr gut war, lag eine spannende Stille in der Luft. Es ist schwer zu beschreiben, denn es hatte etwas euphorisch abwartendes.
Bis auf die wenigen Male, in denen ein mit Schals vollbepackter und etwas zu betrunkener Engländer allgemein bekannte Gesänge anstimmte und der rot-weiße Mob fröhlich einstieg, blieb es ruhig. Gänsehaut. Dann wieder Stille. Leise Gespräche. Dann wieder ein kurzer Schlachtruf des betrunkenen Markenbotschafters.
Das Gunners – Treffpunkt der Arsenalfans
Wir bogen in eine Nebenstraße ein, dann in eine andere. Nach wenigen Minuten waren wir am Ziel angekommen – das Gunners. Das ist neben dem Matchday DER Arsenal Pub. Die Wände sind mit rotem Stoff überzeugen. Überall hängen Trikots und Schals. Auf einer Leinwand wurde gerade die Startaufstellung gezeigt. Jeder war gut gelaunt und Fans unterhielten sich in großen Gruppen angeregt. Alles drehte sich um die kommenden 90 Minuten.
Was mich gewundert hat, war, dass man am Eingang ein Ticket vorweisen muss, sonst kommt man nicht herein. Wobei das Sinn ergibt, wenn man darüber nachdenkt. So kommt niemand rein, der nicht wirklich auch ernsthaftes Interesse an Arsenal hat.
Nach einem Pint ging es dann endlich zum Stadion.
Bebendes Emirates
Wenn es eine sinnhafte Steigerung von unbeschreiblich und einzigartig geben würde, wäre sie an dieser Stelle angebracht. Als wir um die letzte Häuserecke bogen, lag auf einmal dieses riesige Stadion vor uns. Das Rot des riesigen Schriftzuges hat fast geblendet, so sehr stachen die Scheinwerfer und LED-Tafeln in die Nacht hinein. Dazu noch die Menschen, die quer durcheinander liefen und auf der Suche nach dem richtigen Eingang waren. Das Bild war für mich als Fan wirklich magisch und ich habe mir sagen lassen, dass es auch jemanden begeistert, der nicht von Arsenal besessen ist. Das Stadion hat einfach eine Aura, die nach Unterhaltung und Staunen ruft.


Es wurde aber noch besser, als das Erlebnis seine Höhepunkte im Innenraum des Stadions erreichte. Auch hier war der erste Blick gigantisch. Ich glaube, ich habe mit offenem Mund neben dem Steward gestanden, der mich verwundert angeguckt hat. Die Wellen auf den Rängen, das geschwungene Dach und die ganzen Banner hatten etwas unwirkliches. Ich brauchte ein paar Minuten, um zu verstehen, dass ich gerade hier stehe, im Emirates Stadium. Das war aber noch nicht der Höhepunkt, denn der sollte ja erst noch kommen. Bei einem Spiel, das 90 Minuten aus vollem Halse von den Fans angepeitscht wurde, gewannen die Gunners mit 3:1 und festigten ihre aussichtsreiche Serie. Zu keinem Zeitpunkt war die Mannschaft in Bedrängnis, das Spiel war wirklich sehenswert! Wirklich erstaunt hat mich die tolle Stimmung. Die Fans haben wirklich 90 Minuten durchgängig gejubelt, angefeuert und Ex-Arsenalspieler, die bei Aston Villa auf dem Feld standen, ausgebuht. Das Stadion hat North London erbebt.
Tickets
Wie bei vielen anderen Clubs ist es auch bei Arsenal ein Akt an Tickets zu kommen. Es gibt drei mir bekannte Wege, die ich dir unten erkläre. Vorab lässt sich sagen, dass Arsenal die Spiele je nach Attraktivität in eine Kategorie zwischen A-C einteilt. In der Kategorie gibt es Tickets ab 49 Pfund. Die teuersten Tickets in Kategorie A gehen weit in die Hunderter.
- Über eine eigene Mitgliedschaft
Es könnte sich lohnen eine Mitgliedschaft abzuschließen, wenn du den Plan hast, öfter zu Arsenal zu gehen. Die Preise beginnen bei 29 Pfund. Wenn du die Mitgliedschaft abgeschlossen hast, kannst du auch direkt auf die Spiele zugreifen, für die der Ticketverkauf mit deiner Mitgliedschaft schon geöffnet ist. Die Öffnung geschieht etappenweise. Vorerst ist es nur möglich ein Ticket zu kaufen, möchtest du weitere haben, musst du warten, bis wieder eine andere Etappe eröffnet ist, in der du bis zu vier weitere Tickets kaufen kannst. Dies ist die sicherste Variante und bei mehreren Tickets kann sich eine Mitgliedschaft gegenüber der Variante 2 und 3 schon lohnen.
- Über einen externen Anbieter
Diese Möglichkeit ist wahrscheinlich die teuerste. Hierbei kannst du über ein anderes Portal Tickets kaufen. Du zahlst aber mindestens das Doppelte. Hinzu kommt, dass man nie wissen kann, wie seriös diese Seiten sind. Daher würde ich persönlich nie über diesen Weg Tickets kaufen.
- Über jemanden vor Ort
Vor vielen Stadien gibt es Leute, die Resttickets verkaufen. Wie teuer diese sind, weiß ich nicht. Ich würde aber vermuten, dass du auf jeden Fall mehr als bei einem Direktkauf bezahlen wirst. Dieser Weg ist für mich sehr unseriös und deshalb würde ich auf diesem Wege keine Tickets kaufen. Bekannte haben mir aber berichtet, dass sie mal bei jemandem vor dem Emirates Tickets gekauft haben und mit diesen auch ins Stadion gekommen sind. Daher könnte dies der letzte Ausweg sein.
2 Gedanken zu “Bebendes Emirates Stadium”