Selamat datang di bali – Willkommen auf Bali – Teil 1

Es ist Anfang September und in Deutschland setzt langsam der Herbst ein. Ein kühler Luftzug pfeift um die Bäume, die vereinzelnd zwischen den Häusern Hamburgs stehen. Nach und nach nimmt der Wind ihnen die Blätter weg, nachdem sie in warme Töne gefärbt wurden. Die Zeit ist reif. Da es in Deutschland sowieso keinen richtigen Sommer gab, der zum Espresso trinken und draußen lesen einlud, soll es jetzt nach Bali gehen.

Der Flieger hebt Richtung Zürich ab und wenige Stunden später geht es schon in den Anschlussflug nach Singapur. Der Flug dauert dreizehn Stunden. Während des Starts schaue ich aus dem Fenster und beobachte, wie die Schweiz immer kleiner und kleiner wird, bis wir die Wolkendecke durchbrechen. Um die Passagiere auf die Zeitumstellung vorzubereiten, wird schon bald der Innenraum verdunkelt. Die Stuardessen verteilen heiße Tücher für die Hände und das Gesicht. Kurz darauf gibt es eine Mahlzeit. Welche es ist, kann ich nicht genau sagen, denn durch die Umstellung habe ich die Zeit nicht mehr im Blick. Ich gebe mich den Regeln hin und versuche zu schlafen, nachdem ich mir noch einen Film angeschaut habe. Der Schlaf ist zwar nicht lang, aber erholsam. Da der Sitz neben mir frei ist, kann ich mich ausbreiten. Durch ein Ruckeln werde ich wieder wach. Ich blicke aus dem Fenster und kann den Sternenhimmel sehen, durch den wir hindurchgleiten. Die restlichen Stunden des Fluges vergehen schnell. Kurz vor Singapur erwischt mich ein melancholischer Moment und Erinnerungen schießen mir durch den Kopf, während ich über die Lichter der Metropole schaue.

Die Ankunft

Am Boden angekommen geht alles ganz schnell. Es ist deutlich zu merken, dass Singapore Airlines diese Verbindung häufiger fliegt. Ich werde zusammen mit den anderen Fluggästen aus dem Gate hinausgeleitet, wir fahren in ein anderes Terminal und von dort aus geht es direkt ins Flugzeug weiter zur Endstation Denpasar auf Bali.

Es ist kurz nach neun Uhr, als wir auf Bali landen. Der menschenleere Flughafen ist das Erste, was ich wahrnehme. Von der Reise benommen, geht es ins Hotel. Dort werden wir bereits erwartet. Eine Frau mit einem breiten Lächeln und einem Tablett in der Hand steuert auf uns zu. Sie trägt zwei Bambusbecher, die, wie sich später herausstellt, mit Kokoswasser gefüllt sind. Neben den Bechern liegt eine Frangipani-Blüte, die ich in den nächsten zwei Wochen noch öfter sehen werde. Sie ist eines der Wahrzeichen von Bali und findet sich überall als Dekoration wieder.

Ein paar Tage in Canggu

Die ersten Tage in dem kleinen Küstenort Canggu vergehen wie im Fluge. Per Taxi kommt man direkt ans Wasser, wo man gut essen und die Sonnenuntergänge beobachten kann. Auf diesem Teil der Insel wimmelt es nur so von Touristen, was mich aber nicht stört. Die Faszination über die Vegetation, die entspannte Attitüde der Einwohner und das Gefühl einfach mal weg zu sein, übertönt alles. Rückblickend ist genau das auch der Grund dafür, weshalb die ersten Tage so schnell vergingen. Wie in einer Blase gefangen, habe ich einfach das gemacht, wonach mir war. Dazu gehörte auch die Besichtigung eines Tempels, der tapfer die Stellung auf einem Felsen direkt vor der Süd-West-Küste von Bali hält. Dorthin bringt uns ein Fahrer, den das Hotel bestellt. Der Smalltalk mit Tommy führt zu Witzen, die wir auf der Fahrt reißen. Obwohl sein Englisch nicht gut ist, verstehen wir uns und ich fühle mich wohl. Von dem Tag an werden wir zu Stammgästen des Taxiunternehmens.

Wer nach Bali fliegt, der erwartet sicher auch ein paar Tipps zu Restaurants, Cafés oder Bars. Ich kann dir aber keine geben, denn die Tipps, die man meistens bekommt und die auch ich bekommen habe, sind ohnehin in jedem Reiseführer zu finden. Fahr einfach in einen Ort, schau am Straßenrand, wo entweder Einheimische hingehen oder wo es dir gefällt und gehe dorthin. Du wirst ein gutes Gespür dafür bekommen, wo du essen und trinken solltest und wo nicht. Probier es aus!

Mein Highlight in Canggu war das Frühstück in unserem Hotel. Zwischen Palmen an einem Tisch zu sitzen, einen Milchshake aus Banane und Mango zu meinem Espresso zu trinken und dazu Pancakes zu essen, war ein Traum! Das Frühstück dauerte so gerne auch mal eine Stunde oder länger.

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Unterkunft in Changgu

Ein paar Nächte in Ubud

Nach nur drei Nächten geht es weiter. Tommys Kollege, der uns nie seinen Namen verraten hat, mit dem ich aber immer noch per Whatsapp bis heute den Kontakt pflege, bringt uns nach Ubud. Die Unterkunft, die an einer nebeligen Schlucht liegt, ist atemberaubend. Der Hotelkomplex, der am Berg gebaut wurde und in dem man unzählig viele Stufen laufen muss, liegt komplett unter freiem Himmel. Nachts zirpen die Grillen am Hang der Schlucht und kleine Käfer hüpfen über die Oberfläche des Poolwassers. Das Zimmer mit Balkon und Blick auf die Schlucht hüllt sich in den Schein des Vollmondes, der am ersten Abend über den Palmen steht. Der Anblick dieser Szenerie gleicht meinen Vorstellungen das Paradieses – wenn ich mich so weit aus dem Fenster lehnen darf.

Es folgt wieder ein Tag mit Sightseeing. Über acht Stunden hinweg fährt uns der Indonesier von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Ich muss während der Fahrt immer wieder über uns selbst schmunzeln, da ich dieses „aggressive“ Sightseeing eigentlich nicht mag. Aber ich will viel sehen und für ihn ist das, was er an diesem Tag an uns verdient, ein halbes Monatsgehalt, wie er uns später erzählt. Zudem ist auch er im Smalltalk trainiert und erzählt uns viel über die Schulbildung auf Bali. Wir sprechen über das Kaufen und Bauen von Häusern und die Religionen in Indonesien. Generell lehrte er uns im Laufe der Tage viel über die balinesische Kultur und das Leben auf der beliebten Insel.

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Unterkunft in Ubud

Über unsere Weiterfahrt, in eine Villa mitten in den Reisfeldern und den hellrosafarbenen Sonnenaufgang dort, erzähle ich dir in meinem nächsten Beitrag. Freu dich auf die Überfahrt nach Nusa Penida, das Tauchen mit Mantas und einige inspirierende Morgen im Nichts.

2 Gedanken zu “Selamat datang di bali – Willkommen auf Bali – Teil 1

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