Seit ein paar Jahren habe ich schon die Angewohnheit mich in regelmäßigen Abständen aus meiner Heimat zu verabschieden und Trips in unbekannte Städte zu unternehmen. Über die letzten Jahre ist dabei so einiges zusammengekommen. Aber wieso ich reise und was mich daran so inspiriert, möchte ich dir im Folgenden erzählen.
Bei mir ist es wirklich so, dass mich das Reisen an sich zu Texten motiviert und mich zu Ideen inspiriert. Egal, ob Settings für meine Geschichten, Figuren oder einfach nur die Stimmung eines Ortes, es sind kleine Momente, die inspirieren und ich habe gelernt, dass sie überall kommen. Wenn ich zum Beispiel in Rom auf einem Platz stehe und mir die Idee zu einer Geschichte kommt, kann ich Stichpunkte in mein Handy tippen, damit ich sie nicht wieder vergesse. Wichtig dabei ist es für mich, dass ich Fotos von dem Ort habe, damit ich meine Stimmung und die Idee rekonstruieren kann. Neue Orte sind immer gut, denn ich habe keine Verbindung zu ihnen und kann mich ganz von dem Gefühl leiten lassen, welches sie vermitteln. Ein Strand ist für mich eine andere Inspiration, als Dublin bei Regen. Er steht für etwas anderes und das merke ich auch in den Texten, die entstehen. Motivation, wovon ich am Anfang schrieb, entsteht aus dieser Inspiration und geht damit einher. Sie ist damit durch die Inspiration begründet und schafft einen „Kreislauf“ bis hin zum fertigen Text. Dazu aber zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht mehr.
Ebenso habe ich gemerkt, dass Hotels und Krankenhäuser mich sehr inspirieren. Vielleicht liegt es daran, dass in beiden Gebäuden super viele reale Geschichten entstehen und wildfremde Menschen in Situationen aufeinandertreffen, in denen sie verletzlich sind bzw. in denen sie den Alltag des anderen ein Stück mitbekommen. In den meisten meiner Geschichten kommt deshalb entweder ein Hotel oder ein Krankenhaus vor. Mysteriöse Orte können aber auch andere sein. Sie müssen auch nicht immer bewohnt sein oder inmitten einer Großstadt liegen (was auch typisch für meine Geschichten ist). Auch alte und verlassene Gebäude haben etwas an sich und es lassen sich großartige Geschichten entwickeln. Ebenso kann eine Insel, ein Flughafen, ein Tunnelsystem unter einer Großstadt oder sogar eine einzelne Bankfiliale ein Ort sein, an dem eine ganze Geschichte spielt. Wenn man sie richtig aufbaut und mit Bezügen zu anderen Orten verknüpft, an denen der Protagonist beispielsweise in der Vergangenheit war (Rückblenden), kann man gut mit einem Ort arbeiten. Ich schreibe bewusst „Geschichten entwickeln“, weil sie bei mir meist nicht einfach so komplett entstehen. Gerne denke ich an dem Ort, der mich inspiriert, über das nach, was ich schreiben möchte und entwickle die Geschichte Schritt für Schritt.
Oft kommen mir auch Ideen im Flugzeug. Dort habe ich Zeit zum nachdenken und ganz ohne Internet lässt es sich oft am besten Inspiration aufschnappen. Einfach mal rausgucken und die Gedanken schweifen lassen. Zufrieden sein ist sowieso wichtig, wenn es um Inspiration geht. Ich kann mich schwer inspirieren lassen, wenn ich Prüfungsstress habe oder krank bin.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass mich am reisen so einiges inspiriert. Die Stimmung eines Ortes, das Wetter, Personen denen ich begegne, Lieder, die ich höre oder eben auch Gebäude in denen ich mich bewege.
Da fällt mir gerade ein, dass ich mir Notizen zu einem Mitte 20-jährigen Argentinier gemacht habe, der mir in Rom im Hostel begegnet ist. Dazu sollte ich mal was schreiben! Und so einfach kann es eben gehen.
Wichtig ist, dass ich die Inspiration irgendwie festhalte, um die Ideen dann später auszuformulieren.
Vielleicht geht es dir mit Inspirationen für dein Hobby ähnlich? Was inspiriert dich?