Wie es dazu kam
Anfang des Jahres, um genauer zu sein, an Silvester (nach dem 0 Uhr-Feuerwerk) kam in mir und einem Kumpel die Idee auf, dass wir es dieses Jahr unbedingt hinbekommen müssen mal zusammen wegzufahren. Seit Kanada sind wir, um uns zu treffen, nur zwischen unseren beiden Heimatstädten hin- und hergefahren. Das sollte sich ändern! Doch wohin sollten wir fliegen?
Das wir weg wollten, war klar. Aber wie einigten wir uns auf ein Ziel? Eine weitere Bedingung wurde aufgestellt: Wir müssen in dieser Stadt ein Fußballspiel gucken. Natürlich hatten wir im Hinterkopf die Städte mit den großen Clubs wie Barcelona, London, Paris etc., aber es kam anders. Nach ein paar Minuten des Überlegens einigten wir uns darauf, dass jeder fünf Städte aufschreibt, sie in eine Cap packt und jemanden Anderes eine zieht. Die meisten der Städte, die ich aufgeschrieben habe, habe ich schon besucht. Weshalb ich sie aufgeschrieben habe, weiß ich selber nicht so richtig. Vielleicht weil sie mir einfach so gut gefallen haben? Jedenfalls wurde dann gelost und heraus kam Dublin – nicht mein Vorschlag. Hmm, was gibt es denn in Dublin so Tolles zu sehen und finden wir ein Fußballspiel, welches wir uns angucken können? Die Fragen schoben wir erstmal beiseite, denn das Los war gezogen und die Entscheidung stand. Eigentlich war ich ja auch ganz froh ein neues Land entdecken zu „dürfen“. Bei der Terminfindung viel die Wahl auf Anfang Juli 2019.
Eine lange Strecke, ein langer Tag
Unser Flugzeug landete um 7:30 Uhr in Dublin. Das hieß, dass wir noch den kompletten Tag vor uns hatten. Vom Flughafen aus fuhren wir zu unserer Unterkunft für die drei Nächte, dem Ardcairn House in Smithfield. Es liegt nördlich des Liffey, der mitten durch Dublin fließt und die Stadt teilt. Mit dem Airlink-Bus 747 ging es zügig ins Zentrum und nach einem Frühstück mit Clubsandwich und Flat White in einem winzigen Café auf der Talbot Street (der Name Talbot wird später noch eine Rolle spielen) gingen wir zum Hostel, welches sich als ein Komplex aus Studentenwohnungen herausstellte. Unser Doppelzimmer war schon bezugsfertig, was uns sehr freute. Diese Freude schlug aber direkt nach dem Öffnen der Tür um. Vor uns zierte eine Schlafecke, die eine Breite von 120cm hatte, den Platz unterhalb des Fensters. Großzügig ist anders! Davon mal abgesehen war alles supersauber und auch das Bad mit der Regenwalddusche war luxuriös ausgestattet. Nach einem kurzen Aufenthalt erkundeten wir die Stadt, legten knappe 21km zu Fuß zurück und beendeten die Tour am Abend mit einem Guinness in einem der vielen Pubs.
Da ich es am liebsten mag, Städte spontan zu erkunden und mich nicht vorher hineinlese was man laut einem Reiseführer unbedingt gesehen haben sollte, sind wir auch in Dublin einfach der Nase nach gegangen. Zuerst sind wir zurück in die Innenstadt entlang des Liffey gegangen, haben uns dann die City Hall, die Dublin Castle, das Gelände des Trinity College und The Spire, ein 121m hohes Monument auf der O’Connell Street, angesehen. Das sind auch die Attraktionen, die viele Berichte im Internet empfehlen (habe ich im Nachhinein herausgefunden).
Es war auffällig, dass in Dublin unfassbar viele junge Leute unterwegs sind. Die Stadt ist uns direkt als sehr dynamisch aufgefallen. Auch wenn viele Menschen auf den Straßen dort unterwegs sind, war es zu keinem Zeitpunkt zu hektisch oder unangenehm. Und auch trotz des sehr präsenten Tourismus sind die Iren sehr nett zu ihren Gästen und wir haben nie etwas Unhöfliches zu hören bekommen. Generell würde ich sagen, dass sie mehr dem Festland ähnelt, als den Städten in England.
Spontan oder geplant?
So ungeplant, wie wir den Ankunftstag an die Sache herangegangen sind, wollten wir am zweiten Tag ein wenig mehr Vorwissen haben und uns von einer Tour berauschen lassen. Doch das Angebot in Dublin ist so groß, dass wir uns nicht direkt entscheiden konnten. Beim Frühstück im KC Peaches irgendwo in der Innenstadt standen noch eine Flusstour, die von Studenten geführte Tour im Trinity College oder eine Bustour an die Küste zur Auswahl. Wieder ein mal aus dem Bauch heraus wurde eine Entscheidung getroffen. Es ging für uns zur Malahide Castle, an die Küste nord-östlich von Dublin und in das Fischerdorf Howth. Die Tour dauerte vier Stunden und hat 27 Euro gekostet.
Nach dem Frühstück sind wir zum Startpunkt an der O’Connell Street gelaufen und mit einem der typischen roten Hop-on-Hop-off-Busse raus aus der Stadt gefahren. Einmal fühlen wie ein Vollzeit-Tourist!
Der Guide hat uns mit interessaten Informationen versorgt, während es in den wohlhabenden Ort Malahide ging. An der Burg angekommen wurden wir von einer Führerin vor Ort empfangen, die uns 40 Minuten was erzählt hat. Die Familie Talbot hat lange Zeit in der Burg gewohnt und sie selber erobert, weshalb das Gebäude dann eine Art Familiensitz wurde. Uns wurde Einiges zu den einzelnen Räumen und dem Hintergrund der Geschichte erzählt. Die Besichtigung der Burg kann ich nur empfehlen, es war sehr interessant.
Mit dem Bus ging es dann wieder Richtung Süden auf eine kleine Halbinsel zum Ort Howth. Dort gab es wieder einen Stopp, wo man sich den Hafen angucken oder Fish and Chips essen konnte. Kurz darauf ging es zurück ins Stadtzentrum von Dublin!
Und allein die genannten Aktivitäten sind Grund genug sich Dublin anzugucken. Die Stadt hat Kultur, herrliche Natur außerhalb des Zentrums und Spaß zu bieten. Außerdem sind die Iren superfreundlich und die Atmosphäre in der Stadt ist sehr angenehm.
Über den nächsten Tag und wie es zu „The Belfast Breakout“ kam, schreibe ich in meinem nächsten Beitrag!
Ein Gedanke zu “Teil 1: Warum sollte man nach Dublin reisen?”