Temperaturen am Gefrierpunkt, Wind der von der Elbe hoch in die Stadt weht und der Drang wieder unterwegs zu sein, waren die Gründe dafür, dass ich wieder los wollte. Dieses Jahr sollte es früher mit dem Reisen losgehen, als im letzten. Dieses Jahr wollte ich neue Orte entdecken und Städte kennenlernen. Vorzugsweise in Europa. Ja, das war mein Plan! Ich dachte aber nicht, dass so ein verrückter Zufall dazukommt, der mich bei diesem Plan schon früh im Jahr unterstützen sollte.
Ich möchte dir in diesem Beitrag davon erzählen, wie ich Anfang 2019 nach Rom gereist bin und durch einen Zufall in der Wiener Innenstadt landete.
Alles begann in Hamburg. Wir waren zu zweit unterwegs. Ich und mein Kumpel checkten zum Flug ein und kamen gegen frühen Nachmittag in Rom an. Der Flug war ruhig und wir freuten uns auf milderes Wetter in Rom, denn vor dem Abflug erzählte der Pilot in der routinemäßigen Begrüßung, dass es dort dreizehn Grad seien. Zu der Zeit war es eiskalt in Hamburg und der Wind, der unentwegt ins Gesicht blies, machte dies nicht besser.
Rom Fiumicino, der Flughafen an dem wir ankamen, liegt direkt an der Küste des Mittelmeers direkt neben der Stadt Fiumicino und rund 30 Kilometer von Rom entfernt. Man bekommt wirklich günstige Flüge dort hin. Vorallem wenn man sie früh bucht. Wir haben jeweils rund 60 Euro für unseren Hin- und Rückflug bezahlt.
Von dort aus ging es mit dem Zug zur Station Rom Termini, dem Hauptbahnhof Roms. Hierfür zahlten wir 14 Euro, was sich im Nachhinein als zu teuer herausgestellt hat, denn es gibt einen Busshuttle, der einen für nur sechs Euro zwischen dem Flughafen und Termini hin- und herfährt. Natürlich braucht der länger, aber wenn man mehr als die Hälfte sparen kann, kann man schon mal 15 Minuten länger fahren.
Der Trip fing an spannend zu werden, denn jetzt waren wir richtig in der Stadt angekommen, haben unsere Sachen zum Hostel gebracht und uns in Richtung Innenstadt begeben. Wir haben schnell gemerkt, dass Rom besser fußläufig zu erkunden ist und haben keine anderen Verkehrsmittel benutzt. So kann man sich etwas Geld für die Öffentlichen sparen und es lieber in Espresso investieren. 🙂
Der Espresso dort ist übrigens, wie wir mit aufgerissenen Augen feststellen durften, ziemlich stark. Wir wunderten uns erst darüber, wie wenig in der Tasse ist, haben dann aber verstanden, dass es schon seinen Sinn hat. (Einen Ristretto, also einen noch kleineren Espresso, kannst du natürlich auch bestellen. Haben wir in dem Fall aber nicht.)
Nach einem kurzen Blick auf die Karte, kannten wir dann auch schon unser erstes Ziel. Vom Hostel aus ging es an der Piazza della Repubblica vorbei hin zur Piazza di San Bernardo. Beide siehst du hier unten:
Weiter ging es durch viele kleine Gassen in Richtung Kolosseum, was uns aber gar nicht bewusst war. Eigentlich wollten wir zum Trevi Brunnen, den wir aber verfehlten. Der Grund dafür waren wir selber. Wir haben uns einfach ein bisschen durch die Straßen treiben lassen, die interessant aussahen, und standen mal vor römischen Ruinen oder einer hübschen Kirche, von wo wir dann weiter der Nase nachgegangen sind.
Als wir dann durch eine der Gassen auf die Via dei Fori Imperiali kamen, mussten wir ganz schön staunen. Vor uns bot sich eine sagenhafte Kulisse, denn der Sonnenuntergang war bereits eingetreten und die Ruinen, die links und rechts unterhalb der Straße standen, wirkten in dem Licht surreal und unwirklich. Hinzu kamen die Pinienbäume, die in dem gesamten Areal verteilt waren. Hinter uns thronte ein Engel auf einem Streitwagen über der Piazza Venezia und vor uns lag das weltberühmte Kolosseum. Es war wunderschön!
Da es wenig später schon fast stockdunkel war, beschlossen wir uns am nächsten Tag weiter umzusehen.
Dieser begann früh. Da wir im Yellow Hostel, welches ich sehr empfehlen kann, übernachteten und zwei weitere Personen in unserem Vier-Bettzimmer schliefen, war der Schlaf nicht all zu erholsam. Überwiegend aus dem Grund, dass einer der beiden um 6 Uhr abreiste. Dafür zahlten wir nur rund zehn Euro die Nacht.
Eine kleine Entschädigung war dafür das Frühstück im Hostel. Besser gesagt, in der kleinen Bar, welche auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt. Sie dient eben nicht nur als Bar, sondern auch gleichzeitig als Restaurant und Club. Dort hatte ich Joghurt mit Mandeln und Beeren, dazu einen Cappuccino und einen Muffin. Das alles für rund zehn Euro. Es war lecker und ich bin satt geworden. Sehr zu empfehlen!
Nun stand aber wirklich der Trevi-Brunnen auf dem Programm. Hinzu gesellten sich noch das Pantheon, die spanische Treppe, ein imposantes Kriegsdenkmal und viele weitere winzige Wege zwischen den feinen italienischen Häuserfassaden.
Gegen frühen Abend kehrten wir dann ins Yellow zurück, wo wir noch eine Runde Billard spielten. Auf einmal leuchtete mein Handy auf:
Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Flug … annulliert wurde.
Dies stand auf meinem Bildschirm. Leicht verärgert über die Umbuchungsmöglichkeiten, riefen wir beim Support von Eurowings an, der sich sehr nett um unser Anliegen kümmerte. Uns stand offen, ob wir auf einen Flug mit Zwischenstopp in Köln/Bonn umbuchen, bei dem wir frühstens um 0 Uhr Zuhause gewesen wären, oder mit Zwischenstopp über Wien zu reisen. Beide Routen waren nicht optimal, da wir für die zweite Option schon um 5 Uhr aufstehen hätten müssen. Der Flug über Köln/Bonn war aber mit Sicherheit verspätet und man konnte uns nicht sagen wie lang. Deshalb entschieden wir uns für Wien.
Die 6 Stunden Aufenthalt wollten wir nutzen, um einen Eindruck von der Stadt zu gewinnen. Komplett ohne Vorbereitung und mit einem Sitz in der ersten Reihe ging es also am nächsten Morgen nach Wien.
Natürlich ist es für jeden, der gerne reist eine super Möglichkeit spontan noch eine neue Stadt kennenzulernen, aber ich hatte auch Respekt vor dem anstehenden Tag. Er sollte sich als gar nicht so anstrengend herausstellen.
Unter unserem Motto „Breakfast in Rome, Lunch in Vienna and Dinner in Hamburg“ guckten wir uns die Wiener Innenstadt an, bekamen ein paar Eindrücke von der Atmosphäre der Stadt und lernten den ÖBB Railjet kennen, der einen für nur vier Euro vom Flughafen nach Wien Hauptbahnhof fährt. Wirklich viel haben wir nicht gesehen, aber es war trotzdem besser als nichts. Eine wichtige Erkenntnis habe ich dennoch mitgenommen. Nach Wien muss ich nochmal, denn die Stadt scheint etwas Besonderes zu sein! (Sie war zudem schon oft auf Platz 1 der lebenswertesten Städte)

Ich hoffe, dass dir der erste Beitrag im Jahr 2019 gefallen hat und würde mich freuen, wenn du diesem Blog folgst. Ganz oben auf der rechten Seite kannst du dich per Email benachrichten lassen, wenn ich einen neuen Artikel veröffentliche.
Vielen Dank fürs Lesen,
3 Gedanken zu “Breakfast in Rome, Lunch in Vienna and Dinner in Hamburg”