Jahresrückblick 2021

Für mich war 2021 ein besonderes Jahr – naja, wenn man 2020 außen vorlässt. Aber 2021 war anders als 2020, vielleicht besser?

Neben der gängigen Arbeit und dem Studieren nenne ich viel Eigenbeschäftigung meinen Fokus. Lesen, Fußball gucken, Kram sortieren oder Serie, Dokus, Youtubevideos gucken. Eben eine delikate Mischung aus viel Eigenbeschäftigung, wenig soziale Kontakte. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, waren schon einige dabei. Ich erinnere mich gerne an den Kontakt, den ich am Mannheimer Hauptbahnhof hatte, als mir ein Mann, während ich sie am essen war, meine Brezel fast aus der Hand gerissen hätte. Oder an die Tauschbörse auf den Mülltonnen vor unserer Erdgeschosswohnung, die mich bis zur Jahresmitte so lange begleitet hat. Wie im Bermuda-Dreieck verschwinden dort Dinge, die man dort ablegt, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Unzwar in Rekordzeit. Als ich im Februar ein paar Büroartikel aussortiert (ich war ja in meinem ersten Job angekommen und sicher, dass ich nicht mehr studieren werde), sie auf der Mülltonne ansprechend präsentiert habe und dann 20 Sekunden später durchs Wohnzimmerfenster auf meine kreierte Auslage geschaut habe, war schon die Hälfte weg. Neugierig streckte ich meinen Kopf aus dem Fenster. um die Straße herunterzugucken.

Denkst du, da war jemand? NEIN!

Und wenn meine Habseligkeiten neue Besitzer finden, ist das ja auch irgendwo Interaktion, oder? Jedenfalls könnte man es seit spätestens 2020 so werten.

Die vielen Videos auf meinem Bildschirm waren ebenfalls unterhaltsam. Klar, eine ausgelassene Party oder irgendein feierlicher Anlass ist cool, aber wer nimmt sich schon die Zeit, um alle Hobbit-Teile hintereinander wegzugucken? Das ist wahres Erlebnis!

Abseits vom herumgammeln war 2021 ein Jahr der Umzüge. Viele Bekannte, Familienmitglieder und Freunde haben eine neue Bleibe gefunden (kein Wunder, wenn man dort 2020 366 Tage lang drin gehockt hat) und auch ich bin tatsächlich zwei Mal umgezogen. Und mir geht das ständige Ein- und Auspacken auf den Keks, wie ich spätestens danach gemerkt habe.

Im Zuge meiner ausführlichen Recherche für diesen Beitrag habe ich etwas sehr Nützliches gelernt. Einfach mal in der Foto-App auf dem iPhone „2021“ eingeben. Dann tauchen alle Bilder aus dem Jahr auf. Wahnsinn, oder? Jedenfalls finden sich dort bei mir irgendwie viele Buchcover, Essen, Wohnungsfotos inkl. Zählerständen und irgendwelchen Umzugskartons, Sonnenuntergänge und abfotografierte Schulunterlagen von früher. Die habe ich wahrscheinlich beim Ausmisten meiner Büroartikel gefunden und wollte damit Kontakt zur Außenwelt aufnehmen.

Rate mal wer jetzt für sein neues Studium alle Büroartikel neukaufen musste. 🙂

Was mich dieses Jahr sehr glücklich gemacht hat, war tatsächlich das Lesen. Nicht zuletzt deshalb habe ich die neue Kategorie „Was ich lese“ für diesen Blog ins Leben gerufen. Einige der Bücher aus 2021 werden in der Rubrik noch ihren Platz finden. Früher hatte ich wirklich oft ein Problem, mich in Bücher einzufinden. Seit ein paar Jahren gelingt mir das aber echt gut, weil ich mich mehr darauf einlassen kann. Wie im Blogeintrag zu 20 Masterplots habe ich gemerkt, dass mir das Lesen beim Schreiben zusätzliches Material gibt. Viele Wörter habe ich durchs Lesen erst kennengelernt. Natürlich ist es völlig normal, dass es im Leben Phasen gibt, in denen du nicht zum Lesen kommst. Diese Phasen lassen sich aber, wenn du das möchtest, durch Urlaube oder Auszeiten beenden. Ebenfalls etwas, was ich 2021 gelernt habe.

Urlaube… ja, 2021 einer der Hauptpunkte gewesen. Durch die ganzen einfachen Einreisebestimmungen war ich superviel unterwegs. Weißt du, ich war so viel unterwegs, dass ich es nur geschafft habe, über London einen Blogeintrag zu schreiben… hoffentlich wird es nächstes Jahr nochmal mehr.

Was mir großen Spaß gemacht hat, waren die viele Sportveranstaltungen, die ich gesehen habe. Die Pandemie hat die Lage zwar auch in der Hinsicht immer spannend gehalten, aber ich habe es zum Beispiel zu den Mannheimer Adlern geschafft. Eishockey zu gucken macht unfassbar viel Spaß! Vor allem, wenn man schon Tickets fürs nächste Fußballspiel in der Tasche hat. 😉

Denn auch in Waldhof konnte ich mir ein Fußballspiel angucken. Gegen meine alte Heimat Osnabrück wurde dort gekickt. Zudem war ich beim HSV, Arsenal und in Wolfsburg. Ein guter Mix, der nächstes Jahr hoffentlich noch bunter wird.

Trotz all der tollen Menschen, die ich teilweise 2021 nicht gesehen habe, der Partys, auf denen ich nicht war, und der Onlinemeetings, die jeder von uns nach ungefähr 4 Stunden am Tag nicht mehr sehen konnte, war auch dieses Jahr wieder vom Schreiben geprägt.

Doch wem sage ich das. Wenn nichts veröffentlicht wird, wurde ja auch gar nichts produziert. Eine Annahme bei der ich mich in Bezug auf Musiker, Blogger oder Autoren immer wieder selber erwische. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass meistens umso mehr aufgenommen, geschrieben oder durchdacht wird, wenn nichts veröffentlicht wird. Das ist oft ein Zeichen von intensiver Arbeit und einem Prozess, der die volle Aufmerksamkeit abverlangt – Familie, Freunde und andere Faktoren mal außen vorgelassen. Wenn es so ist, wie in den vergangenen 2 Monaten auf dieser Seite, heißt das, dass die Person viel daran arbeitet. Aber es ist eine andere Arbeit, als wenn ich jetzt an einem Manuskript oder eine langen Geschichte arbeiten würde. Ein Blog, der regelmäßig für andere – und hoffentlich auch für einen selber – geschrieben wird, bedarf einer anderen Einstellung und Stimmung. Daher ist es auch sehr wichtig, regelmäßig Feedback zu bekommen.

Allen Bekannten, Freunden oder auch Fremden, die ihren Quark dazugeben und mir schreiben oder mich ansprechen, bin ich dafür 2021 wieder einmal sehr dankbar!

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